Dein seidener Faden hängt am Leben
Sagte ich hängen? Eher: „kleben“
Eine zähe Masse aus Begierde, Angst und Wut
Loslassen täte dir mal ganz gut.
Einfach mal alle Fünfe grade sein lassen
An nichts mehr halten, nichts mehr fassen
Einen Augenblick aufhören ständig fortzustreben
Man sagt, nur offene Hände können geben
Ich stehe am Ufer des Flusses und biete Wasser feil
Ich hebe den Schatz in deinem Garten
Ich mache dein Unversehrtestes wieder ganz und heil
Ich sitze neben dir am Ziel beim Warten.
Ich bin die Musik, die dich zu dir selber bringt
Ich bin der Anblick, der dich verzückt
Ich bin dein Kern, der zu sich selber singt
Ich bin dein Gedicht- wenn auch verrückt.
Wir hängen zusammen wie seidene Fäden
Untrennbar verworren, verknotet, verstrickt.
14.05.2008
0 Kommentare